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8. Januar 2015 / 22.12.2023

Bischof Diego de Landa

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Bischof Diego de Landa

Meine Ansichten über die Massenmorde
von Bischof Diego de Landa

Vor einigen Jahren konnte man im Netz sämtliche Greueltaten des Bischof Diego de Landa und zum Beispiel auch vom Heiligen Kyrill von Alexandrien finden. Da wurden Tausenden von Opfern genannt. Zwischenzeitlich sind diese Greueltaten verschwunden. Letztes Jahr konnte man im Web entnehmen, dass Diego de Landa gerade mal 150 Maya-Priester hat ermorden lassen. Dieses Jahr sind deren 30 übriggeblieben. Man verleugnet dies sogar. Aber es handelt sich ja um einen Massenmörder, das dürfen wir nicht vergessen.

So habe ich heute, den 8. Januar 2015, eine fundierte Studie über Bischof Diego de Landa gestartet.

Man stelle sich vor: Ein Richter der Inquisition wird von einem Gouverneur des Massenmordes beschuldigt und nach Spanien gesandt, um vor Gericht gestellt zu werden. Das hat es praktisch nur im Falle von Diego de Landa gegeben. Aber da stellt sich die Frage:

"Was hat Diego de Landa, seines Zeichens Richter der Inquisition, auf Yucatan angestellt, dass der Gouverneur den Mut findet, den spanischen Inquisitor anzuklagen?"
Da muss etwas wirklich Gravierendes geschehen sein. Aber im Netz findet man davon praktisch nichts mehr, denn die brutalen Foltermethoden der Inquisition sind allgemein bekannt und Diego de Landa hat sie ganz bestimmt angewandt. Solche Geschichten wischt die Kirche gerne vom Tisch.

Unter anderem wurden 1562 im inquisitorischen Prozess von Manì auch 150'000 Mayas begnadigt und in ihren Dörfern zurückgeschickt. Siehe auf der rechten Seite die Links zu den PDFs. Aber wenn 150'000 Menschen "aus Milde" begnadigt wurden, dann kann man annehmen das jeder 10. hingerichtet wurde. Das wären dann die 15'000 Maya-Priestern, die man unter vorgehaltenen Hand nennt, die von der Inquisition ermordet wurden. Trotzdem bleibt das meine subjektive Annahme.

Aber rechnen wir mal:

Um das Jahr 1500 hat es ca. 20'000'000 Maya gegeben. Sehr viele sind erst später an den eingeführten Krankheiten der Spanier gestorben. Nun, wenn wir auf 500 Maya einen Maya-Priester annehmen, dann ergibt dies die stolze Zahl von 40'000 Maya-Priestern. Aber nach der "Missionierung" durch Diego de Landa waren dann keine mehr da!

Subjektiv betrachtet wird da ein Massenmord an den Maya verleugnet. Aber wer putzt so sauber im Web?



Das Leben dieses Bischofs, wie es heute im Netz dargestellt wird.

Erster Teil

Diego de Landa Calderón stammte aus einer noblen Familie und wurde am 12. November 1524 in der Casa de los Gallos, bei der Villa Condal de Cifuentes, Guadalajara, geboren. Wahrscheinlich besuchte er seine ersten Schuljahren im Kloster der Franziskaner von Cifuentes vom 1529 bis 1541.

Circa ab 1541 ging er bis 1547 ins Münster San Juan de los Reyes, in Toledo, um weiter zu studieren. 1547 wechselte er zum Kloster San Julián und San Antonio de La Cabrera in Madrid.

Im 1548 überzeugte ihn Fray Nicolás de Albalate nach Yucatan zu gehen. Dort solle er die Maya zum katholischen Glauben missionieren.

Zum ersten Mal in Yucatán (1549-1563)

Im August 1549 landete er in Campeche und ging nach Izamal, wo er die Mission von San Antonio einweihte.

Vom 1549 bis zum 1552 bereiste er die Halbinsel Yucatán, um die Maya im Dschungel von Yucatan zum katholischen Glauben zu konvertieren. Während dieser Zeit lernte er die Sprache der Maya unter Beihilfe der Gramatik von Fray fray Luis de Villalpando. In dieser Zeit lernte er die Maya-Sprache so gut, dass er sogar die Grammatik seines Lehrers schlussendlich korrigieren konnte.

Im 1552 schloss er sein erster Kapitel im Fransiskanerorden und wurde zum Vorstand des Klosters von San Antonio de Padua in Izamal ernannt.

convento de izamal merida back convento de izamal merida front
Vorder- und Hinterseite des Klosters Izamal, Merida. Das Kloster wurde mit der Bausubstanz einer Maya-Pyramide gebaut.

Die Evangelisierung durch Ordensbrüder, die so notwendig und dringlich schien, verursachte einen Konflikt mit den spanischen Verwaltern. Die spanischen Verwalter waren der Ansicht, dass durch die Konvertierung zum Christentum die Indios die Arbeit vernachlässigten und zur Faulheit bewogen wurden. Zwischen 1552 und 1558 gab es eine Revolte der spanischen Verwaltern, vor allem in der Provinz Valladolid, wo sie zweimal das Kloster und die Kirche verbrannten. In diesem Klima war eine Konfliktintervention der Behörden erforderlich. Alonso Lopez Cerrato, zweiter Präsident der Real Audiencia von Guatemala, als Hörer zu Yucatan, entsandte Tomás López. Diese Feindschaft zwischen den Verwaltern und den Franziskanern wurde erst viel später, nach der Rückkehr von Landa, nach seinem Prozess in Spanien beendet.

Am 27. Oktober 1553, nahm Bruder Diego de Landa an den Vereinbarungen von Cabildo de Mérida zwischen den Fransiskaner und den spanischen Verwaltern Teil, um die Endlöhnungen der Indios zu regeln.

Am 13. November 1556 wurde Landa zum Finanzverwalter der Provinz Yucatan ernannt.

Trotz der vielen Bemühungen der Franziskaner - und wenn es auch schien, dass die Maya den christlichen Glauben annehmen würden - wurden in den verlassenen prähispanischen Tempeln immer noch Rituale gehalten und Menschenopfer durchgeführt.

Im Jahre 1558 überraschte Landa eine Menge Indios die ein Ritual Chichén Itzá hielt. Er hielt sofort ein Gottesdienst und predigte das Evangelium und warf alle Götzenbilder aus dem heiligen Orte.

Im Jahr 1558, reiste Fray Lorenzo de Bienvenida nach Spanien, um mehr Franziskaner für die Missionen zu rekrutieren. Am 3. April 1559 schrieb Diego de Landa einen Brief an den Rat der Indios und schlug Bruder Lorenzo als Bischof von Yucatan vor.

Am 19. Februar 1560 wurde Diego de Quijada zum Bürgermeister der Provinz Yucatan ernannt. Aus Eigeninteresse war der Bürgermeister eine wichtige Unterstützung für Landa im Kampf gegen die Ketzerei der Indios.

Ein paar Monate später, sprachen Bruder Francisco Navarro und Bruder Diego de Landa - als reguläre apostolischen Richter der spanischen Inquisition - mehrere Spanier wegen Gotteslästerung, darunter auch einige Verwalter, für schuldig.

Am 12. November 1560, wurde Landa zum Vorsteher des Klosters Mérida ernannt.

Im August 1561, Hunacti zeigt Fray Pedro de Ciudad Rodrigo, Vorsteher des Klosters, die Leiche eines Kindes mit Anzeichen von Opferritualen. Einige Monate später zeigten mehrere Schüler von Manì an Fray Pedro mehrere Ritualknochen. All dies bewog Landa "mehrere" Indios wegen Ketzerei zu verurteilen.



Am 13. September 1561 wird Landa zum kirchlichen Vorsteher von Yucatán. Da ein Bischof seit 1557 fehlte, wurde er zur höchsten kirchlichen Autorität der gesamten Provinz von Yucatan und im gleichen Jahr auch von Guatemala.

Im Juni 1562, während einer Jagd, entdeckte der Torwärter des Kloster von Mani, Peter Che, in einer Höhle, ein noch warmer Hirsch, dessen Herzen herausgerissen worden war. Es fand auch mehrere Altäre von Götzen und Blutschmierereien. Pedro Che informierte sofort Bruder Pedro über seine Entdeckung und dieser wiederum ging sofort zu Bruder Diego de Landa. Dieser, seinerseits, ging nach Mani um Rücksprache mit Diego de Quijada zu nehmen.

Diego de Landa wurde immer wieder mit den Ritualen der Indios konfrontiert und griff mit harter Hand mit seinen inquisitorischen Machtbefugnissen und mit der Beihilfe von Diego de Quijada durch.

Diego de Quijada beauftragte den Leutnant Bartolome de Bohorques, um Landa zu helfen und jedem Befehl von Landa zu gehorchen und auszuführen. Was der Mönch verlangte hatte er zu tun um seine Urteile gegen die Indios durchzusetzen. Landa befahl Bohorques, unter Androhung der Exkommunikation, das Amt des Sheriffs der ordentlichen Inquisition zu akzeptieren.

Am 11. Juni 1562 befahl Landa dreissig Indianerhäuptlinge zu ergreifen, und in den Tagen danach auch den Gouverneur von Mani, Francisco de Montejo Xiu, der Chef der Oxkutzcab, Francisco Pacab, der Chef der Mama, Juan Pech und der Kazike Tekax, Diego Uz. Diego de Landa griff mit den brutalen Foltermethoden und Hinrichtungen der Inquisition durch.

Am 12. Juli 1562 fand in Mani ein Glaubenstribunal statt, um das, was im vorherigen Jahr geschehen war, zu beurteilen. Als Vertreter der Religionsbehörde waren Diego de Landa, der das Tribunal der Inquisition führte und als Vertreter der Zivilbehörde war der Bürgermeister Diego de Quijada genannt worden. Die eidesstattlichen Erklärungen wurden von Jerónimo de Contreras und Pedro Martinez unterschrieben.

In dieser Nacht wurden die Häuptlinge geschoren und ca. 5000 Idole, Altäre, Stelen und Gefässe zerstört. Praktisch alle Codices wurden verbrannt. Daraufhin nahmen sich etliche Maya das Leben. Andere Maya wurden hingerichtet.

Dieses Vorgehen provozierte den Zorn der Verwalter, weil die Festname vieler Indios die Flucht anderer Indios in den Dschungel provoziert hatte, so dass diese keine Arbeit mehr verrichteten. Das hatte aber auch zur Folge, dass die Maya das Vertrauen in den Spaniern definitiv verloren hatten.

Am 14. August 1562 kam in Merida Bruder Francisco de Toral, der neu ernannte Bischof von Yucatán. Sowohl die Verwalter wie auch der Verteidiger der Indianer, Diego Rodriguez Vivanco, nutzte das, was in Mani geschehen war, um den Bischof zu seinen Gunsten und gegen Landa zu setzen. Im Oktober formalisierten Bischof Toral und der Verteidiger der Indianer Rodriguez Vivanco ihre Anschuldigungen gegen Bruder Diego de Landa und sandten es an König Philipp II. Auf der einen Seite stand Landa mit den Brüdern seines Ordens und dem Bürgermeister Diego de Quijada und auf der anderen Seite Bischof Toral, der Verteidiger der Indianer Rodriguez Vivanco und die Verwalter. Diese zwei Seiten blieben einen Jahrzent lang bestehen.

Wegen diesen Anschuldigungen, entschied Landa sich an den Vizekönig zu wenden und ging nach Campeche. Dort, wo auch Toral und Quijada gegangen waren, traf er Martin Cortés Zúņiga, einziger legitime Sohn von Hernán Cortés, der zwischen beiden Seiten zu vermitteln versuchte. Nach Cortés intervenierte auch Francisco de Montejo der Jüngere, aber auch ihm gelang es nicht den Streit zu schlichten.

Die Vorwürfe erreichten Felipe II und deswegen beschloss er sein Amt aufzugeben und nach Spanien zu reisen.


Zweiter Teil des Lebens von Diego de Landa ab 1564

Beinahe von barbarischen Piraten gefangen genommen verbrachte Diego de Landa mehrere Monate krank in Santo Domingo. Spanien erreichte er im Oktober 1564. Die ersten Tagen verbrachte er in das Kloster von San Juan de los Reyes. Danach übersiedelte er nach Barcelona, zum Hauptsitz seines Ordens. Mit einem Brief, das man ihm gab, ging er nach Madrid, um sich vor dem König und dem Rat der Indios zu verteidigen.

Am 13. Februar 1565 wurde die Angelegenheit von Bruder Diego an den franziskanischen Vorstand von Kastilien, Bruder Pedro de Bobadilla weitergeleitet und dieser wiederum wies den Fall an Bruder Francisco de Guzman, um ihn beurteilen zu lassen. Am 2. Mai hatte der Experte einen Bericht des Ausschusses, zu Gunsten von Landa und ein Jahr danach widerrufte Bischof Toral seine Vorwürfe, die er gegen Landa erhoben hatte: " ... er erhob sich vom Stuhl und kniete nieder, wie ein guter Mönch äusserte er seine Schuld, dass er Fehler gemacht habe, .............. Hat allen um Vergebung gebeten und versprochen, alle zufrieden zu stellen um sein Gewissen zu entladen."

Man weiss es heute nicht mehr genau, aber vermutlich zwischen den Jahren 1566 und 1568 schrieb Landa in Cifuentes sein Buch "Relación de las cosas de Yucatán".

Am 11. Februar 1567 schreiben 10 Religiöse einen Brief an Philip II und bitten ihn Fray Diego de Landa zurück zu schicken, da dieser die Sprache der Maya und dessen Kultur ausgezeichnet kennt.

Im Januar 1569, hat Fray Antonio de Córdoba, als Vorstand der damalige Provinz von Kastilien, eine Absolution zugunsten von Fray Diego de Landa verkündet und ihn freigesprochen. Am 24. Februar 1570 erfahren die Franziskaner von Yucatán dass Landa freigesprochen worden war und schreiben einen Brief an Philipp II, und fordern die Rückkehr von Fray Diego.

Am 20. April 1571 stirbt Francisco Toral, so dass der bischöflichen Stuhl der Provinz Yucatan frei wird.

Ende 1571, als Landa sich in den Klostern von San Julian und San Antonio aufhielt, erhiehlt er ein königliches Dekret, in dem er als Bischof von Yucatan vorgeschlagen wird. Am 15. November 1572 in Sevilla, wird Landa zum Bischof geweiht und dies wird im im Blatt Nueva Espaņa vom 28. Juni 1573 publiziert.

Wieder in Yucatan ab 1573 bis zu seinem Tod

Am 11. Oktober 1573 landet Bischof Fray Diego de Landa in Campeche. Bei seiner Ankunft in Mérida muss er feststellen, dass viele Mönche nicht die Maya-Sprache beherrschen. Nach beträchtlichem Ärger führt er wieder die Schulung der indigene Sprache für alle Missionare ein.

Im nachfolgendem Jahr lässt er eine christliche Doktrin für die Mayas drucken und mit Bestimmtheit auch sein Wek "Relación de las cosas de Yucatán". Leider sind keine Kopien vorhanden.

Am 28. Februar 1578, ernennt Felipe II den Bischof Landa als Verteidiger der Indios.

Am 29. April 1579 stirbt Landa im grossen Kloster von San Francisco (Mérida), wo er auch begraben wurde. Jahre später wurden seine sterblichen Überreste nach Cifuentes transferiert und in einer kleinen Nische der Kapelle von Calderón in der Kirche von El Salvador gelegt.

Im 1937 wurde die Kirche von El Salvador geschändet und die sterblichen Überreste von Diego de Landa verschwanden für immer.

"La Relación de las cosas de Yucatán", dass er zwischen dem 1566 und 1568 geschrieben hat, ist ausgezeichnet um das Leben und die Kultur der Maya zu verstehen. In diesem Buch beschreibt Maya die Entdeckung Mexikos und über die Geschichte und Kultur der Maya. Im achtzehnten Jahrhundert verschwanden die letzten Menschen die in der Lage waren die komplexen Mayaglyphs zu verstehen.

Im 1862, Charles Minot entdeckte eine Kopie des Manuskriptes in der Academia de la Historia, in Madrid und lies es in französischer Sprache vom Abt Étienne Brasseur de Bourbourg. Das Buch wurde in London und Paris im 1864 publiziert.



Quellen:
  • Diego_de_Landa - Wikipedia "es"
  • Eine Abhandlung (in PDF) von "José Isidoro Saucedo Gonzáles" mit dem Prozess von Mani vom 1562, in Kapitel IV ersichtlich.  0,3 MB
  • Eine zweite Variante (in PDF) von "José Isidoro Saucedo Gonzáles" über den Prozess von Mani vom 1562.  0,7 MB
  • Das Manuskript von Diego de Landa wurde in der Biblioteca de la Real Academia de Historia de Madrid von Charles Minot gefunden und vom Abt Étienne Brasseur de Bourbourg ins Französische übersetzt.  15,6 MB
  • Voller Text der Relacion de las cosas de Yucatan, ohne Bilder.  0,5 MB